Der Geschmack von Espresso wird von vielen Faktoren beeinflusst. Unter anderem spielen Pulvermenge, Druck und Wassertemperatur eine entscheidende Rolle. Erfahren Sie hier, wie Sie vollmundigen Espresso zubereiten und worauf es bei Espressomaschinen ankommt!
Inhaltsverzeichnis
- 1 1. Espressokocher nicht für Espresso konzipiert
- 2 2. Was ist Espresso?
- 3 3. Geschmacksgeber Wasser
- 4 4. Warum Dualboiler-Maschinen Vorzüge bieten
- 5 5. Die ideale Pulvermenge
- 6 6. Kontaktzeit zwischen Espressopulver und Wasser
- 7 7. Die Crema darf sich nicht zu schnell verflüchtigen
- 8 8. Homogener Mahlgrad
- 9 9. Tampen ist gut!
- 10 10. Bohnen korrekt lagern
1. Espressokocher nicht für Espresso konzipiert
Eine Erkenntnis, die Genussmenschen auf dem Weg zum perfekten Espresso erlangen müssen, betrifft klassische Espressokocher. Trotz ihrer Bezeichnung liefern sie keinen Espresso, sondern Kaffee. Die Gefäße sind nicht in der Lage den erforderlichen Druck für Espresso zu erzeugen. Gleiches gilt für viele Kaffeevollautomaten, weshalb Liebhaber eine separate Espressomaschine anschaffen sollten. Damit die Aromastoffe gemahlener Bohnen perfekt extrahiert werden, sind neun Bar erforderlich. Zum Vergleich: Ein traditioneller Espressokocher beziehungsweise eine Espressokanne (Moka) schafft gerade einmal 1,5 Bar. Viel zu wenig für Espresso. Über die Espressokocher-Tests beziehungsweise Experteneinschätzungen der Vergleichsplattform rund um Espressokannen und Espressomaschinen können Sie sich einen Eindruck zur Produktvielfalt und den individuellen Besonderheiten inklusive Pumpendruck verschaffen.
Tipp für Kaffeefans: Wer im Umgang mit klassischen Espressokochern aus Aluminium Fehler macht, riskiert geschmackliche Veränderungen. Ein metallischer Geschmack ist denkbar. Um dem vorzubeugen, wird das Kannenunterteil vorgewärmt. Dazu Wasser in einem Wasserkocher erhitzen und anschließend umfüllen. Durch das Vorwärmen wird der Temperaturunterschied minimiert, das Aluminium nicht zu stark erhitzt. Einfacher ist die Handhabung von Edelstahlkochern. Edelstahl ist lebensmittelecht und hat somit keinerlei Wirkung auf Geschmack und Aroma von Kaffee. Außerdem überzeugt das Material mit folgenden Eigenschaften:
- sehr robust
- langlebig
- pflegeleicht
- viele Produkte sind spülmaschinengeeignet
- für alle Herdarten geeignet (auch Induktion)
- hygienisch
- edel
- formbeständig
- geschützt vor Korrosion
2. Was ist Espresso?
Espresso ist ein Getränk, das als Lösung, Suspension sowie Emulsion bezeichnet werden kann:
Lösung | Wasserlösliche Inhaltsstoffe werden in Wasser überführt. |
Suspension | Eine Mischung aus Festkörpern und Flüssigkeit. Beim Espresso vermischen sich Wasser mit Pflanzenfasern. |
Emulsion | Hierbei handelt es sich um ein Gemisch aus zwei Substanzen, die sich eigentlich nicht mischen lassen. In diesem Fall zum Beispiel Öle und Wasser. |
3. Geschmacksgeber Wasser
Geschmackliche Einbußen sind durch falsche Wassermengen und Temperaturen möglich. Für feinsten Espresso sollten höchstens 30 Milliliter Wasser Verwendung finden, besser rund 25 Milliliter. Circa 92 °C sind ideal.
4. Warum Dualboiler-Maschinen Vorzüge bieten
Dualboiler-Maschinen arbeiten mit einem dualen System: Es werden zwei Boiler verbaut, um bei Wasser und Wasserdampf konstante Temperaturen zu gewährleiten. Bei Wasserdampf etwa 120 Grad. Da derartige Konstruktionen aufwändig und teuer sind, kommen sie vorwiegend bei Gastronomen zum Einsatz.
5. Die ideale Pulvermenge
Eine weitere Einflussgröße beim Espressogeschmack ist die Pulvermenge. Stimmt sie nicht, leidet der Genuss. Pro Tasse sind sieben Gramm fein gemahlene Espressobohnen ratsam.
6. Kontaktzeit zwischen Espressopulver und Wasser
Zur Herstellung exklusiven Espressos achten Profis auf die Zeitspanne, in der Wasser auf das gemahlene Espressopulver trifft. Optimal sind circa 25 Sekunden. Währenddessen lösen sich Öle, Proteine und Zucker aus dem Pulver. Diese Bestandteile sind unverzichtbar für guten Geschmack. Im Vergleich zu Filterkaffee ist die Kontaktzeit kürzer. Dank der Kombination mit dem hohen Druck gehen mehr wertvolle Substanzen aus dem Kaffeemehl auf das Wasser über. Einer der Hauptgründe für die Intensität von Espresso.
7. Die Crema darf sich nicht zu schnell verflüchtigen
Ein Qualitätsmerkmal für hochwertigen Espresso ist dessen Crema. War ein Experte am Werk, bleibt sie bis zu vier Minuten stehen und hält die Aromen in der Tasse. Die cremige Schicht sollte nicht unter zwei Millimeter dick sein und aufgestreuten Zucker nur langsam in den Espresso hindurchdringen lassen.
8. Homogener Mahlgrad
Die Espressomühle ist im Rahmen der Vorbereitungen elementar. Im Idealfall wird das Kaffeemehl für jeden Espresso frisch gemahlen. Maschinen mit Vorratskammer sind ungünstig, weil sich die Aromen der Bohnen innerhalb von Minuten verflüchtigen. Um zu verhindern, dass ein Espresso von einem Übermaß an Bitterstoffen geprägt ist, braucht es einen homogenen Mahlgrad. Besonders gut erledigen das Maschinen mit Kegel- oder Scheibenmahlwerk.
9. Tampen ist gut!
Vom sogenannten Tampen, also dem Verdichten der gemahlenen Espressobohnen im Siebträger durch einen Tamper, wird häufig abgeraten. Experten wissen hingegen, dass das Andrücken des Kaffeemehls ein wichtiger Bestandteil der Espressozubereitung ist. Das Verdichten sorgt für ein ebenes Kaffeebett, wodurch Wasser gleichmäßig hindurchfließt. Verzichten Sie auf diesen Arbeitsschritt, entwickeln sich regelrechte Wasserkanäle und es kommt zu einem unregelmäßigen Kontakt zwischen Kaffee und Wasser. Das Verhältnis zwischen Bitter- und Aromastoffen leidet.
10. Bohnen korrekt lagern
Espressobohnen werden im Kühlschrank gelagert und luftdicht verpackt. Ein Umfüllen aus den Verpackungen der Hersteller ist nicht nötig. Die Materialien schützen die Bohnen optimal. Vor der Zubereitung zu Espresso sollten sie Zimmertemperatur erlangen. Daher mindestens 15 Minuten zuvor aus dem Kühlgerät nehmen!