Kaffee und dessen Auswirkungen auf unsere Gesundheit

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Kaffee ist und bleibt der Deutschen liebstes Genussgetränk und dient dabei gleichzeitig noch als Wachmacher. Über 150 tausend Liter konsumiert der Durchschnittsdeutsche jährlich. Doch welche Auswirkungen hat regelmäßiger Kaffeekonsum auf unsere Gesundheit? Kaffee gilt in den meisten Kulturkreisen seit jeher als Krankmacher. Nicht nur soll er uns den Schlaf rauben, Herzrasen verursachen und den Körper entwässern, er soll auch nachhaltig Leber und Nieren schädigen. Sogar chronische Krankheiten bis hin zur Krebserkrankungen sollen von zu hohem Kaffeekonsum verursacht werden können. Muss unser morgendlicher Koffeinkick uns also ein schlechtes Gewissen verursachen?

Negative gesundheitliche Auswirkungen von Kaffee

Dass Koffein ein Wachmacher ist, gilt als unumstritten. Allerdings kann eben dieses Koffein in unserem Körper Stress verursachen. Durch die Zufuhr von Koffein wird nämlich unter anderem auch Adrenalin ausgeschüttet, was den Körper in einen Stresszustand versetzen kann. Einige Kaffeetrinker bekommen daher regelrechte Entzugserscheinungen wenn sie morgens nicht in den Genuss ihres geliebten Heißgetränks kommen. Reizbarkeit, Müdigkeit, Zittern, Unwohlsein bis hin zu depressiven Verstimmungen können die Folgen sein. Kaffee senkt nachweislich unseren Serotoninspiegel; dieser ist maßgeblich für unser Wohlbefinden.
Bei zu hohem Konsum klagen viele Menschen auch über Schlafstörungen. Hier gilt wie so oft die Faustregel: Alles in Maßen, nicht in Massen. Grundsätzlich sollte auch beachtet werden, dass Kaffee in jedem Körper anders wirkt.
Würzburger Forscher haben beispielsweise herausgefunden, dass Kaffee teilweise auch Angstzustände verursachen kann, was allerdings hauptsächlich auf das Erbgut des Individuums zurückzuführen sei und nicht generalisiert werden kann. Viele Menschen, die von einer Angststörung oder Depression betroffen sind reduzieren daher ihren Konsum oder verzichten gänzlich auf Kaffee.
Wer seinen Kaffeekonsum ebenfalls enorm einschränken sollte sind schwangere Frauen, da das Koffein deutlich langsamer im Körper abgebaut wird und das Risiko einer Fehlgeburt durch zu hohen Kaffeekonsum erhöht werden kann.

Positive gesundheitliche Auswirkungen von Kaffee

Dabei kann Kaffee durchaus auch positiven Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen. So können beispielsweise Diabetiker von den im Kaffee enthaltenen Stoffen profitieren. Chlorogensäure, welche ein bekanntes antioxidantisches Polyphenol ist, senkt den Blutzuckerspiegel und das damit verbundene Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Menschen, die mehr als 4 Tassen Kaffee am Tag trinken sollen nach Studien von Bostoner Forschern ihr Risiko zuckerkrank zu werden bis zu 35% senken können.
Auch Menschen mit Verdauungsproblemen könnten Erleichterungen verspüren, wenn sie regelmäßig Kaffee trinken. Kaffee wirkt verdauungsanregend, was wiederum positive Auswirkungen auf unseren Darm hat. Bei Magenbeschwerden sollte jedoch unbedingt auf das Röstverfahren Acht gegeben werden. Wer sich informiert muss auch hier nicht auf sein Lieblingsgetränk verzichten. Denn Magenbeschweren wie Sodbrennen werden häufig durch zu heiß gerösteten Kaffee und den damit zusammenhängenden Röstreizstoffen verursacht. Bei einem ausreichend und schonend gerösteten Kaffee sollten die Beschwerden nicht auftreten.
Die im Kaffee enthaltenen Antioxidantien sollen außerdem positive gesundheitliche Einflüsse auf Leber und Niere haben. Ein vorbeugender Effekt kann ebenfalls in unserem Darm in Bezug auf Darmkrebs aufgezeigt werden, da der Kaffee wie bereits erwähnt Verdauungsfördernd wirkt. Es gibt sogar erste Forschungen, die den Einfluss von Koffein in Bezug auf die Krebstherapie untersuchen.
Des Weiteren kann durch den Koffeingehalt die Konzentrationsfähigkeit deutlich gefördert werden. Darüber hinaus ist Koffein auch ein Bestanteil in vielen Medikamenten für Herzschwäche, Migräne und Asthma. Koffein stabilisiert zudem den Botenstoff Dopamin in bestimmten Bereichen des Gehirns, was dazu führt, dass Kaffeekonsumenten seltener an Alzheimer und Parkinson erkranken.

Paar liest Zeitung mit Kaffee

Mythen und Theorien

Vieler der in der Vergangenheit durchgeführten Studien bezüglich der Auswirkungen des Kaffees auf unseren Körper gelten heutzutage allerdings als überholt. Demnach wurde bei früheren Studien beispielsweise nicht auf einen zusätzlich ungesunden Lebensstil des Konsumenten, insbesondere das Rauchen geachtet.
Viele Mythen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben, können heute wiederlegt werden. So sollen die im Kaffee enthaltenen Polyphenole beispielsweise den Cholesterinspiegel und damit gleichzeitig das Herzinfarktrisiko senken, anstatt einen Herzinfarkt zu unterstützen.
Darüber hinaus findet die oftmals verteufelte Entwässerung des Körpers durch Kaffee nur kurzzeitig statt. Bei regelmäßigem und gleichmäßigem Konsum von Kaffee profitiert der Körper sogar von der Flüssigkeitszufuhr, anstatt ihm Wasser zu entziehen. Der akute Harndrang besteht demnach nur kurzzeitig.
Auch der Mythos, dass Kaffee Bluthochdruck auslöst, wurde wiederlegt. Dies sei entgegen jeglicher Vermutungen nur vorübergehend der Fall und bei regelmäßigem Konsum auszuschließen. Vorsicht ist allerdings geboten wenn der Konsument generell an hohem Bluthochdruck leidet. Hier sollte der Kaffeekonsum auf ein Minimum reduziert werden.
Ein weiteres Gerücht, welches sich bis heute hält ist, Kaffee verursache Krebs. Neuste Studien wollen allerdings sogar das Gegenteil bewiesen haben. Demzufolge soll das Risiko an Krebs zu erkranken, sogar vermindert werden. Insbesondere Hautkrebs soll bei einem Konsum von drei bis fünf Tassen pro Tag deutlich gesenkt werden. So sollen im Kaffee enthaltene Enzyme nachweislich die Zellvermehrung bei einer Krebserkrankung verhindern.

Kaffee kann also nicht eindeutig als Wohl- oder Übeltäter deklariert werden. Obwohl einige Aspekte immer noch als umstritten gelten, konnten einige in der Vergangenheit bestehenden Mythen, welche den Kaffeekonsum verteufeln wissenschaftlich wiederlegt werden. Darüber hinaus gibt es erhebliche Unterschiede des Koffeingehalts welcher abhängig von Röstverfahren und der Kaffeebohne selbst ist. Beim Filterkaffee ist dieser beispielsweise deutlich höher als bei einem Espresso. Pauschalisieren lassen sich die Auswirkungen auf unsere Gesundheit daher nicht. Achten Sie daher beim Kaffeekauf immer auf die Qualität des von Ihnen bevorzugten Wachmachers und wie Ihr Körper auf die Koffeinzufuhr reagiert. Der entspannte Kaffeegenuss kann uns somit ohne schlechtes Gewissen erhalten bleiben.

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